Trinkwasser in Notsituationen

Wasservorräte & Trinkwasseraufbereitung

Trinkwasser gilt als wichtigstes Lebensmittel. Ohne Nahrung kann der menschliche Körper mehrere Tage auskommen. Wasser benötigt der Organismus allerdings in regelmäßigen Abständen, damit die überlebenswichtigen Funktionen und Prozesse aufrechterhalten werden. Eine erwachsene Person sollte täglich rund 1,5 bis 3 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. In Notsituationen kann es mitunter aber schwierig werden, frisches und vor allem sauberes Trinkwasser zu finden.

Denn vor allem Katastrophen wie Hochwasser, Erdbeben oder auch Blackout führen zu einer Einschränkung der Trinkwasserversorgung. Dementsprechend gilt es nicht nur für derartige Notfallsituationen vorzusorgen, sondern sich auch über die Möglichkeiten der Trinkwasseraufbereitung zu informieren.

Wasservorräte anlegen – aber richtig!

Neben der richtigen Notverpflegung ist es vor allem wichtig in Notsituationen auf ausreichend Wasservorräte zurückgreifen zu können. Pro Person sollten deshalb rund 3 Liter Wasser zur Verfügung stehen. Ein Teil dieses Wasservorrates dient als Trinkwasser, während der Rest als sogenanntes Brauchwasser verwendet wird.

Das Brauchwasser wird unter anderem zum Waschen oder Spülen verwendet. Vor allem in Notsituationen sollte allerdings sehr sparsam mit dem Wasser umgegangen werden. Ein Mehrverbrauch von Wasser kann auch durch Hitzeperioden oder vermehrter Aktivität entstehen.
Zudem sollte auch ausreichend Wasser für Haustiere gelagert werden. Große Hunderassen benötigen rund 1,5 Liter pro Tag. Für kleine Haustiere wie Vögel oder Hamster genügt eine Flasche Wasser pro Woche.

Erfahrungsgemäß sollten Wasservorräte für zwei Wochen angelegt werden. Da so aber schnell einige Flaschen oder Behälter zusammenkommen, empfiehlt es sich mindestens jedoch Wasser für drei Tage zu lagern. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass zumindest in den ersten Tagen einer Notfallsituation ausreichend Trinkwasser für den eigenen Verbrauch vorhanden ist.

Zudem gibt es auch bei der Wasserlagerung einige Dinge zu beachten. Trinkwasser ist beispielsweise auch nicht ewig haltbar. In diesem Zusammenhang gilt es, bei gekauftem Mineralwasser das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten. Wird Wasser in anderen Behältern gelagert, sollten diese stets aus lebensmittelechtem Material bestehen. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass mit der Zeit Schadstoffe der Behälter auf das Wasser übergehen.
Das gelagerte Wasser ist zudem stets vor Hitze und Licht zu schützen. Am besten werden die Wasservorräte im Keller oder in Kammern ohne Fenster gelagert. Einmal im Jahr sollten die Vorräte zudem überprüft und ggf. ausgetauscht werden.

Wasser trinkbar machen

Sofern in einer Notsituation kein sauberes und frisches Trinkwasser zur Verfügung steht, bieten sich verschiedene Methoden an, um Wasser trinkbar zu machen. Einige davon eignen sich auch für Reisen oder Aufenthalten in der Natur.

Grundsätzlich sollte Wasser von bestimmten Stoffen befreit werden. Diese können im menschlichen Körper erheblichen Schaden anrichten und so beispielsweise Durchfallerkrankungen oder Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Der Genuss von kontaminiertem Wasser kann aber vor allem für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu einem Problem werden.

Vor allem Wasser, das sich in der Natur finden lässt, sollte nur aufbereitet getrunken werden. Denn in diesem lassen sich nicht immer auf den ersten Blick Schwebstoffe und Trübungen erkennen. Dennoch kann dieses Wasser mit verschiedenen Bakterien, Viren, Pilzen oder anderen Schadstoffen kontaminiert sein.

Gerade in Notsituationen ist es deshalb wichtig, richtig agieren zu können und sich bereits im Vorfeld mit den verschiedenen Optionen der Wasseraufbereitung beschäftigt zu haben.

Wasser abkochen

Eine effektive und vor allem auch bewährte Methode ist das Abkochen von Wasser. Allerdings funktioniert dies nur, sofern Strom oder ein Gaskocher vorhanden ist. Durch das Abkochen werden Viren, Bakterien und Pilze abgetötet. Trübstoffe oder Chemikalien verbleiben allerdings weiter im Wasser. Dementsprechend kann auch abgekochtes Wasser immer noch Stoffe enthalten, die eine negative Wirkung auf den Körper haben können. Zudem sollte Wasser mindestens fünf Minuten kochen, um die Krankheitserreger abzutöten.

Mit der Filtermethode zum Trinkwasser

Mittlerweile werden verschiedene Filtermethoden angeboten, mit denen sich selbst verunreinigtes Wasser aus der Natur aufbereiten lässt. Mithilfe von praktischen Outdoor Wasserfilter lassen sich demnach nicht nur Schmutz, sondern auch jegliche andere Schadstoffe aus dem Wasser herausfiltern. Diese Filter bieten sich aber nicht nur für Notsituationen, sondern auch fürs Campen etc. an, da weder Hitze noch Chemie für die Wasseraufbereitung benötigt werden. Darüber hinaus verbessern diese Filter zusätzlich auch Geschmack sowie Geruch des Wassers.

Sauberes Wasser mit UV-Licht

Auch UV-Licht lässt sich verwenden, um Wasser trinkbar zu machen. Mithilfe dieser Methode lassen sich einige Krankheitserreger abtöten, während jedoch mögliche Trübungen im Wasser verbleiben oder im Vorfeld herausgefiltert werden müssen. Durch die UV-Bestrahlung lassen sich zudem auch nicht alle Schadstoffe aus dem Wasser entfernen, während Geschmack und Geruch nicht verbessert werden.

Wasseraufbereitung mit Tabletten und Tropfen

Mithilfe von speziellen Tropfen und Tabletten kann das Wasser von Bakterien, Mikroorganismen oder auch Pilzen befreit werden. Zum Einsatz kommen in diesem Fall Wirkstoffe wie Chlor oder Jod. Allerdings sollte das Wasser im Vorfeld von Schwebstoffen befreit werden, bevor Tropfen und Co. zum Einsatz kommen.

Diese Art der Wasseraufbereitung nimmt jedoch sehr viel Zeit in Anspruch. Rund 120 Minuten müssen eingeplant werden, bevor das Wasser nach der Behandlung getrunken werden kann. Nicht selten besitzt das kühle Nass dann auch einen chemischen Geschmack. Dafür lässt sich Wasser auf diese Weise aber einige Monate haltbar machen.