Mitglieder gewinnen

Werben für die gute Sache

Gemeinnützige Vereine und ihre Mitglieder, aber auch Hilfsorganisationen leisten wertvolle, oft ehrenamtliche Arbeit. Dafür wenden Mitglieder einen beachtlichen Teil ihrer Freizeit auf – unbezahlt oder allenfalls gegen Spesen. In einer Zeit, in der viele Aktivitäten nur nach dem Kosten-Nutzen-Faktor bewertet werden, stellen sich potenzielle Kandidaten für neue Mitgliedschaften leider nur allzu oft die Frage „Was bringt mir das?“ – mit fatalen Folgen für Organisationen und Vereine wie Schnelleinsatzgruppen.

Wenn der Nachwuchs fehlt…

Wer schon einmal in einer Notlage war, weiß zu schätzen, wie schnell die Ersthelfer da sind, besonders wenn man sich außerhalb der festen Strukturen großer Städte aufhält. Ohne sie geht es nicht – aber wer denkt darüber nach, wie die kompetenten Helfer in den Schnelleinsatzgruppen bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Technischen Hilfswerk, bei den Maltesern oder Johannitern, im Roten Kreuz oder sonstigen Organisationen rekrutiert werden?

Da sich jüngere Menschen mit finanziellen Lebenszielen und Konsumwünschen überwiegend am Gehalt orientieren und sich dafür sehr einsetzen müssen, kommt für viele von ihnen ein ehrenamtlicher Einsatz nicht in Frage. Die vorhandenen Mitglieder werden älter, treten kürzer, die so entstehenden Lücken können nicht mehr geschlossen werden. Je weniger „Substanz“ eine Hilfsorganisation hat, umso weniger Energie kann sie für die Gewinnung von Sponsoren oder Spendengeldern aufwenden. Wie lässt sich dieses Problem medial angehen?

Online und offline auf neue Mitglieder und Spender zugehen

Während früher die Mitgliedergewinnung durch Empfehlung in der Gemeinschaft und im Direktkontakt stattfand, bieten sich heute weitere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Das soll klassische „analoge“ Präsenz nicht ausschließen – ist eine Organisation bei einem Event präsent, sollte sie diesen Anlass nutzen, um mit Flyern oder einem kleinen Info-Tisch Interesse zu wecken.

Kostengünstig online auffallen

Darüber hinaus bietet sich die „Werbung“ durch Online-Marketing an. Die Kosten sind gering, denn eine Website und die Präsenz in den wichtigsten sozialen Netzwerken kann man kostenfrei pflegen. Hier geht es eher um die Sichtbarkeit – denn nur wenn die relevanten Informationen auch wahrgenommen werden, können potenzielle neue Mitglieder sie lesen und handeln!

Interessante Inhalte mit Keywords anbieten

Die Nutzung von Schlüsselwörtern, die besonders häufig in der Google Suche auftauchen, und dazu interessante, lesenswerte Texte, die für Besucher einen Mehrwert bieten, führen zum Erfolg – denn nach Themen wie richtigem Verhalten bei Bränden, bei Unfällen, bei Vergiftungen wird gesucht. Enden die Inhalte mit direkten CTAs, dem Call-to-Action oder Handlungsaufruf wie „Mach mit bei ….! Mehr erfahren hier!“, wird es Interessenten leicht gemacht, mehr über einen Verein oder eine Organisation zu erfahren, und was die Mitgliedschaft mit sich bringt.

Soziale Medien für die Interaktion mit Nutzern

Werden Themen zeitgleich auch über soziale Medien wie Facebook oder Instagram gestreut, mit alternativen medialen Formaten wie Kurz-Videos oder Podcasts, generiert man das sogenannte Multichannel-Marketing, bei dem ein Thema über verschiedene Kanäle beworben wird. Auch Umfragen fördern das Engagement des Lesers, ebenso wie regelmäßige Newsletter – und beides lässt sich nutzen, E-Mail-Adressen für eine weitergehende Bindung der Leser zu verwenden.

Merchandising, Fan-Shops und Pressearbeit

Zwei weitere wichtige Stützen der Selbstvermarktung sind Werbeartikel, die Beschenkte gern und häufig verwenden. So bleibt die eigene Marke sichtbar. Bei Präsentationen oder Events gibt es Gelegenheiten, solche Werbung buchstäblich „unter das Volk“ zu bringen, etwa in Form von Werbekugelschreibern oder T-Shirts. Mit originellen Designs und Konzepten reicht es bisweilen sogar zum eigenen Fan-Shop, in dem die Werbeartikel der Organisation jederzeit gekauft werden können. Fußball- und andere Sportvereine sind hier für Anregungen eine gute Quelle.

Die Presse immer wieder anzusprechen, lohnt sich ebenfalls – bei Hilfsorganisationen und Vereinen mit lokalem Schwerpunkt empfiehlt sich vor allem die Lokalpresse. Wenn sich wieder einmal die Einsätze bei Bränden oder Unfällen häufen, ist es Zeit für eine mediale Selbstdarstellung, um den Wert der eigenen Leistung und das Problem des Nachwuchsmangels an die Öffentlichkeit zu tragen – nicht selten mit großem Erfolg.

Marke aufbauen und pflegen – auch mit wenig Aufwand

Auch wer sich keine eigene Presse-Abteilung leisten kann, sollte sich gelegentlich Zeit für ein derartiges Engagement nehmen. Vor der Entscheidung für das Vorgehen kann ein Brainstorming im Verein oder in der Organisation weiterhelfen und Klarheit schaffen zu Fragen wie:

  • Was brauchen wir besonders dringend?
  • Wen wollen wir ansprechen?
  • Wo halten sich unsere Zielgruppen auf?
  • Welche Nah- und Fernziele wollen wir zu Beginn setzen?
  • Mit strukturiertem Vorgehen können auch kleinere Hilfsorganisationen ihre Marke und ihr Image aufbauen und nachhaltig und kostengünstig pflegen.

Das Verbandsbüro als externe Hilfe kann eine entsprechende Strategie setzen und tatkräftig unterstützen. Externe Hilfe ist zwar meist nicht kostenlos, doch zahlt sich das in vielen Fällen schon bald aus. Hier finden Sie die Vor- und Nachteile, ob Sie einen Experten für Verbandsmarketing und Vereinswerbung wirklich benötigen.