Katastrophenfall

Ablauf, Alarmierung, Stufen, Verhalten

Wann spricht man von einer Katastrophe? Ein entsprechender Alarm wird vor allem ausgelöst, wenn eine Gemeinschaft nicht allein mit der Schadensbegrenzung und -hilfe zurechtkommt. Bei dem betreffenden Ereignis kann es sich um das Eintreten von Hochwasser, Brände, aber auch die Verbreitung hochansteckender Krankheiten handeln. Ebenso werden radioaktive Störfälle oder Unfälle mit Gefahrstoffen zu den ernstzunehmenden Krisenfällen gerechnet. Mitunter sind Evakuierungen erforderlich, in anderen Fällen muss eine Quarantäne verhängt werden. Nicht selten gehen Großschadenslagen für die Betroffenen mit großen materiellen Verlusten und auch körperlichen Risiken einher. Die Kenntnis der Abläufe trägt wesentlich dazu bei, umsichtig zu reagieren – falls es ernst wird.

Wie wird alarmiert?

In Deutschland noch immer in Gebrauch sind Sirenen – mit einem einminütigen, heulenden Ton machen sie auf eine Krise aufmerksam. Der Ton ist dank regelmäßiger Übungen den meisten Bürgern geläufig. Daher wissen Deutsche in der Regel, wann mit einem normalen „Probelauf“ zu rechen ist. Außerhalb der regelmäßigen Übungszeiten und bei wiederholten Sirenentönen ist mit einer ernsthaften Bedrohung zu rechnen.

Weitere Informationen einholen

Wenn die Sirenen sich deutlich und außerplanmäßig bemerkbar machen, sollten die Personen im Einzugsgebiet so schnell wie möglich weitere Informationen einholen, beispielsweise über das Radio, regionale Fernsehsender und deren Teletext, auch das Internet kann hilfreich sein. Eigens für das Mobiltelefon gibt es nützliche Apps für die mobile Warnung, die jedoch nicht überall und immer warnen.

Weniger nützlich ist extensives Herumtelefonieren – denn das belastet das Mobilfunknetz, das vermutlich gerade jetzt dringend von Planern und Einsatzkräften benötigt wird.

Wer veranlasst den Alarm?
Die Auslösung des Katastrophenalarms ist abhängig von der Gesetzgebung des jeweiligen Bundeslandes – obliegt allerdings immer der zuständigen Behörde für Katastrophenschutz. Die Heultöne der Sirene sind in diesem Fall als Aufforderung zu verstehen, sich über das Radio oder andere Kanäle zu informieren.
Zuständigkeiten im Ernstfall

Geleitet wird der Einsatz in einer Krise durch einen dafür zusammengestellten Führungs- oder Krisenstab der zuständigen Katastrophenschutzbehörde. Die Koordination durch den Führungsstab sorgt für eine optimale Abstimmung aller beteiligten Einsatzkräfte und die effektive Umsetzung der notwendigen Maßnahmen. Die dazu notwendigen Informationen und Instruktionen werden an die Einsatzleiter vor Ort weitergegeben. In insgesamt sieben Alarmstufen werden Art und Ausmaß der Gefährdung spezifiziert:

  • Alarmstufe 1: Kleinbrand
  • Alarmstufe 2: Mittelbrand
  • Alarmstufe 3: Großbrand
  • Alarmstufe 4: TechnischeHilfeleistung (THL) einfach
  • Alarmstufe 5: Technische Hilfeleistung (THL) mittel
  • Alarmstufe 6: Technische Hilfeleistung (THL) groß
  • Alarmstufe 7: Gefahrgut-Unfall

Wie können sich Bürger vorbereiten?

Eine Gefährdungssituation tritt in vielen Fällen unvorhergesehen ein. Nicht immer ist man unmittelbar betroffen oder muss seinen Wohnsitz, und sei es nur zeitweise, aufgeben. Einige grundlegende Maßnahmen sind jedoch in vielen Situationen hilfreich.

  • Wichtiges griffbereit haben: Hier bewährt sich der Grundsatz „Ordnung ist das halbe Leben“ – wichtige Dokumente, aber auch nützliche Utensilien wie Taschenlampen oder Mehrzweckmesser, ebenso die Hausapotheke, sollten ihren festen Platz haben. Wenn etwas sofort gebraucht oder unbedingt mitgenommen werden muss, genügen wenige Sekunden.
  • Eine Notfall-Tasche packen: Was werdende Eltern kennen, bewährt sich nicht selten auch für die Bewohner von „Problemzonen“, etwa in Landstrichen, die immer wieder von Hochwasser heimgesucht werden. Eine Reisetasche mit Kleidung, Medikamenten und Dokumenten griffbereit zu haben ist in diesem Fall empfehlenswert.
  • Vorräte anlegen: Haltbare Lebensmittel für 7 – 10 Tage im Haus zu haben ist grundsätzlich keine schlechte Idee, sofern die Stromversorgung oder das öffentliche Leben zeitweise zum Erliegen kommen sollten. Ein Campingkocher erweist sich unter Umständen als nützliches Accessoire!

Weiterführende Informationen, auch zum Verhalten in Krisensituationen, vermittelt ein Ratgeber des Ministeriums für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: 

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Buergerinformationen_A4/Ratgeber_Brosch.pdf