Mobile Warnung

im Katastrophenfall ( NINA, KatWarn, BIWAPP & Co. )

Bei Gefahrensituationen wie Großbränden, Hochwasser oder Unwetter gibt es inzwischen mobile Apps, die im Ernstfall warnen. Allerdings sind nicht alle Anwendungen gleich leistungsstark und für alle Eventualitäten geeignet. Und nicht alle von ihnen warnen im gesamten Bundesgebiet.

Das liegt an den unterschiedlichen Warnsystemen, die den wichtigsten Apps zugrunde liegen. Wir erklären, wie die bekannten Apps NINA, KatWarn, Biwapp und Warnwetter funktionieren.

NINA

Der Name ist Programm, denn NINA ist die Abkürzung für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Die Software basiert auf dem über Satelliten koordinierten Modularen Warnsystem, an das auch Radiosender angeschlossen sind. Alle Bundesländer können das System bei wirklich schweren Gefahrenlagen nutzen und über NINA Warnungen vor Unwetter oder Hochwasser verbreiten.

Für Warnungen bei Gefahrenwetterlagen beruhen die Daten, die NINA verarbeitet, auf Eingaben des deutschen Wetterdienstes. Fallweise wird die App jedoch auch für begrenzte Gefahrensituationen eingesetzt, etwa, wenn die Entschärfung einer Weltkriegsbombe bevorstehet. Wie in diesem Fall gewarnt wird, wird von Bundesland zu Bundesland jedoch unterschiedlich gehandhabt. Nicht wenige Städte und Landkreise verfügen entweder über eigene Leitstellen oder warnen über das Innenministerium des jeweiligen Bundeslandes.

Ein Pluspunkt der App ist auch der Menüpunkt mit Tipps zum richtigen Verhalten im Notfall.

KatWarn

KatWarn ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Institut Fokus und ebenso wie NINA mit regional unterschiedlichen Features bestückt. Die bundesweiten Warnungen des Wetterdienstes werden verarbeitet, aber auch landesspezifische Gefahrensituationen. Hier werden Nutzer der App in den folgenden Bundesländern alarmiert:

  • Hamburg
  • Berlin
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland Bescheid

Regionale Warnungen leitet die App weiterhin an manche Landkreise und kreisfreie Städte weiter, auch die Website von KatWarn kann dazu eingesehen werden.

Die Funktionalität der App ist einigen Einschränkungen unterworfen. So können Anwender über KatWarn Orte angeben, für die sie Warnungen erhalten möchten, und zwar durch Eingabe der Postleitzahl. Dies ist jedoch auf sieben Postleitzahlen beschränkt – bei Großstädten mit zahlreichen Postbezirken ein Manko.

Ein Pluspunkt bei KatWarn sind die Themen-Abos, die über Veranstaltungen wie Messen oder Musikfestivals informieren.

BIWAPP

Biwapp ist ein Kürzel, hinter dem sich eine „Bürger-Info- und Warn-App“ verbirgt. Die App meldet sich nicht nur im Katastrophenfall, sondern hält Nutzer auch auf dem Laufenden zu möglichen Schulausfällen, bei Verkehrsunfällen oder über Fahndungen der Polizei. Dies funktioniert allerdings nur, wenn im persönlichen Einzugsbereich die Schulen oder Polizeidienststellen ihre Infos in die App einspeisen.

Vorteilhaft ist die Kategorieaktivierung bei BIWAPP. Wer keine schulpflichtigen Kinder hat, kann die Alarme zum Unterricht abschalten. Auch eine Notruffunktion an Feuerwehr und Polizei ist integriert, der Standort des Handynutzers wird dabei gleich übermittelt.

DWD Warnwetter

Nicht jeder will den vollen Katastrophenservice. Fischer oder Landwirte beispielsweise oder alle, die viel im Auto unterwegs sind, wollen oft nur über die Wetterlage informiert werden. Dazu genügt DWD Warnwetter, die hauseigene App des Deutschen Wetterdienstes. Dank der App wissen Nutzer bei Sturm oder Glatteis rechtzeitig Bescheid.

Kostenlose Apps sind nicht der Weisheit letzter Schluss

Die Warn-Apps gibt es, das ist positiv, allesamt gratis im Apple Store oder bei Google Play. So können Interessierte ausprobieren, was für ihre Situation und Bedürfnisse am besten funktioniert. Doch die Infos der Apps sind nicht das allein Seligmachende. Wird ein Alarm ausgegeben, sollten Nutzer sich so schnell und umfassend wie möglich aus anderen Quellen informieren, etwa über das Radio, über Internet oder Lautsprecherdurchsagen – die Warnungen der App sollten eher als Ergänzung oder erster Hinweis verstanden werden.