Erste Hilfe am Kind
Säuglingen, Kleinkindern und Kindern helfen
Wenn es zu Unfällen und Notsituationen kommt, auch bei Großschadenslagen, rücken zunächst Schnelleinsatzkräfte aus. Es kann unter Umständen eine Weile dauern, bis die eigentlichen Rettungskräfte vor Ort sind. Dabei kommt den Ersten am Einsatzort natürlich die Aufgabe zu, die Situation zu überblicken, möglicherweise eine Triage vorzunehmen und natürlich dort, wo es absolut erforderlich ist, mit der Erstversorgung zu beginnen.
Bei Kindern läuft Erste Hilfe anders ab
Das ist besonders dann wichtig, wenn sich unter den Betroffenen und Verletzten Kinder und Kleinkinder befinden – denn dann läuft bei der Ersten Hilfe einiges anders. Ein wesentliches Element: die Betroffenheit aller beteiligten Helfer ist deutlich stärker ausgeprägt, wenn unter den Unfall- oder Katastrophenopfern Kinder sind. Befinden sich auch die Eltern vor Ort, ist damit zu rechnen, dass diese mit unkontrollierbar emotional reagieren und dadurch möglicherweise sogar die Helfer behindern. Und je jünger die kleinen Betroffenen sind, umso weniger können sie sich selbst mitteilen und genaue Angaben dazu machen, wo sie Schmerzen haben. Statt dessen neigen verletzte Kinder dazu, um sich zu schlagen, zu schreien und sich gegen eventuell lebensrettende Maßnahmen zu wehren.
Besonders in der häuslichen Umgebung kommt es zu Unfällen!
Lauter gute Gründe, die Erste Hilfe am Kind zu trainieren. Sitzt später jeder Handgriff, kann das Leben retten. Es gibt spezielle Kurse für diesen Bereich der Hilfeleistung. Und sie eignen sich nicht nur für Rettungskräfte, sondern sollten auch Eltern ans Herz gelegt werden, oder ganz allgemein Mitgliedern von Familien mit Kindern. Denn die meisten Unfälle geschehen nicht auf nebligen Straßen oder im Gewirr der Großstadt, sondern daheim. Kinder stürzen, erleiden Gehirnerschütterungen bis zur Bewusstlosigkeit, können sich Knochenbrüche zuziehen oder durch das Verschlucken von Fremdkörpern ersticken. Daher ist routinierte Erste Hilfe am Kind gerade im häuslichen Bereich von großer Bedeutung.
Kinder ticken anders – auch physisch
Selbst mit allen Kenntnissen aus dem letzten Erste-Hilfe-Kurs noch präsent ist man nicht optimal vorbereitet auf eine Notsituation, die Kinder oder Babys einschließt. Denn die Maßnahmen für Erwachsene können nicht einfach auf Kinder übertragen werden. Vieles läuft anders ab und muss anders gehandhabt werden.
- So wird die Atemspende bei kleineren Kindern anders gegeben – zunächst sind fünf Atemspenden notwendig, um den Sauerstoffmangel auszugleichen.
- Für Kinder bis zum Schulalter ist die stabile Bauchlage anzuwenden, nicht die Seitenlage.
- Verbrennungen oder Verbrühungen sind für Kinder bereits dann lebensgefährlich, wenn sie nur 8% der Hautoberfläche ausmachen. Bei Erwachsenen ist es doppelt so viel.
- Vergiftungen fallen zu Beginn nur aufmerksamen, geschulten Personen auf – auch die oft empfohlenen Hausmittel können hier eher schaden als nutzen.
Viele gute Gründe für Eltern, Großeltern, Erzieher oder Rettungskräfte, mit ihren Erste-Hilfe-Kenntnissen auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Kurse und Training für die Erste Hilfe am Kind
Natürlich hoffen wir alle, dass wir die Kenntnisse, die in besonderen Kursen für Erste Hilfe am Kind oder Säugling vermittelt werden, niemals brauchen. Dennoch, wer Kinder hat weiß, unvorhergesehene Situationen sind der Normalfall. Kinder verletzen sich oder sterben, weil es unmöglich ist, alle möglichen Gefahren auszuschalten.
Das Risiko wird jedoch deutlich reduziert, wenn im unmittelbaren Umfeld eine Person vorhanden ist, die kompetente Erste Hilfe leistet. Mit einem Kurs für die Erste Hilfe am Kind erwerben Eltern, Familienangehörige und Einsatzkräfte nicht nur die notwendigen Kenntnisse, sondern können auch Routinen trainieren.