Hilfe im Trauerfall

Wenn Hinterbliebene an psychologischen Problemen leiden

Ein Todesfall in der Familie oder bei nahestehenden Personen ist immer eine Belastung, selbst dann, wenn es um sehr alte oder schwer kranke Menschen geht. Diese Belastung vervielfacht sich, wenn eine eigene Beteiligung vorliegt oder auch nur angenommen wird. Das kann der Fall sein, wenn Hinterbliebene das Gefühl haben, die seelischen Probleme eines Menschen vor einem Freitod nicht wahrgenommen zu haben oder nicht genug auf ihn eingegangen zu sein. Aber auch bei Verkehrsunfällen, an denen Hinterbliebene mittelbar oder unmittelbar beteiligt sind, wiegt die Trauer schwerer als bei einem erwarteten Todesfall.

Hilfsangebote bei überwältigender Trauer nutzen

Das Durchlaufen der Trauerphasen trifft in diesem Fall auf Hindernisse, möglicherweise vergrößert durch ein Unvermögen, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen. Hinterbliebene sollten sich nicht scheuen, von Beratungs- und Hilfsangeboten Gebrauch zu machen.

Der Bestatter kann helfen

Nicht selten ist der Bestatter hier eine erste Adresse, denn er ist nicht nur mit den praktischen Maßnahmen bei einem Todesfall befasst. Neben den notwendigen Formalitäten kann der Mitarbeiter des Beerdigungsinstituts manchmal wertvolle Anregungen oder Denkanstöße für den Umgang mit Tod und Trauer und die graduelle Bewältigung dieser Ausnahmesituation geben. Auch beim Formulieren der Mitteilungen unterstützt der Bestatter. Denn es müssen viele Leute informiert werden, durch Anzeigen in Printmedien, durch Trauerkarten und Briefe. Und umgekehrt wollen die Benachrichtigungen auch beantwortet werden. Wer für Beileidssprüche für Trauerkarten selbst nicht die richtigen Worte findet, kann sich online informieren und sich Hilfe für zu Herzen gehende Antworten suchen.

Unterstützung auch für Einsatzkräfte

Nachsorge bei einem Todesfall ist auch für diejenigen wichtig, die als Freiwillige oder von Berufs wegen mit der Sterblichkeit konfrontiert werden, also Einsatzkräfte von Hilfsdiensten, die oft als erste vor Ort sind. Sie müssen nicht selten mit wirklichen Ausnahmesituationen umgehen, vor allem bei Großschadenslagen, und tragen dementsprechend schwer zu bewältigende Bilder mit sich herum. Ihnen und den Hinterbliebenen, die bei einem Notfall nach Fassung ringen, steht die Notfallseelsorge bei und sorgt dafür, dass sich alle Beteiligten nicht alleingelassen fühlen.

Denn es geht um mehr als nur die unmittelbare Situation. Wer selbst schon einmal mit einem immensen Verlust konfrontiert war, weiß, dass es hinterher darum geht, wieder ins Leben zurück zu finden. Dabei scheint zunächst eine unsichtbare Wand den Trauernden von der Umgebung zu trennen. Denn die, so glaubt man, hat keine vergleichbare Erfahrung, lebt gewissermaßen in paradiesischer Unschuld und kann sich nicht vorstellen, was Trauernde durchmachen. Das wiederum führt dazu, dass sich Trauernde abkapseln, sich nicht mitteilen und dadurch noch mehr in ihrer Innenwelt versinken. Wer sich zu weit darauf einlässt, wird zum Gefangenen der eigenen Trauer.

Zurück ins Leben mit Trauerhilfe

Mit kompetenter, einfühlsamer Hilfe finden Betroffene nicht nur die Kraft, sich dem „ganz normalen“ Leben zu stellen, sondern können auf der Trauer aufbauen und die eigenen emotionalen Reserven wieder auffüllen. Seelsorger, Psychologen und Selbsthilfegruppen sind nur einige der Möglichkeiten, die Trauernde dabei unterstützen, sich ihrem Leid zu stellen und gefestigt daraus hervor zu gehen.